Mehr Infos zum Thema: Datenschutz >
Mit einem kurzen Film wurde unser Projekt bei der Preisverleihung vorgestellt.
Hier ist er!
"Kaemena blüht" - vor inzwischen fünf Jahren sind wir unter diesem Namen in den gezielten Artenschutz gestartet. Von Anfang an galt unser Hauptaugenmerk den vom Aussterben bedrohten Wildbienen und von Anfang an hat uns der anerkannte Wildbienenexperte Rolf Witt aus Edewecht betreut und beraten.
Auch wenn die Beratung und die zum Teil sehr gezielte Umsetzung der Maßnahmen arbeits- und kostenaufwändig sind halten wir diesen Weg weiterhin für den richtigen. Wir selbst kämen gar nicht darauf, was konkret für die einzelnen Arten wichtig ist.
Wir haben Herrn Witt nun um seine aktuelle Einschätzung des Projektes gebeten, hier ist sie:
Sonnenaufgang über der Streuobstwiese
Sehr stimmungsvoll habe ich hier vor kurzem den Sonnenaufgang im Nebel über der Streuobstwiese eingefangen. Während die Sonne ihre ersten Strahlen auf die jungen Obstbäume richtet scheint sie durch einen am Feldrand stehenden toten Baum, der hier schon seit Jahren eine wertvolle Unterkunft für viele Arten bildet. Wie hat sich das vor einem Jahr gestartete neue Naturschutzprojekt bei uns entwickelt?
Von den 15 gepflanzten Obstbäumen (hochstämmige, alte Sorten, Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Zwetschenbäume, alle gut angewachsen) sind bisher elf Stück durch Patenschaften finanziert. Vielen Dank! Noch etwas traurig ohne Paten stehen da: "Kassins frühe Herzkirsche", "Groninger Kroon" (Apfel), "Graf Moltke" (Birne) und "Siefkenapfel". Wie wärs? Bald ist Weihnachten! Das ist doch was für Opa, der schon alles hat und sich nichts wünscht. :-) Alle Infos dazu hier.
Ein Wochenende für die Hummeln, Teil 1
Im Überseemuseum in Bremen habe ich an einer spannenden Tagung teilgenommen. Zwei Tage lang drehte sich alles um die Hummeln, deren Probleme und wie wir sie versuchen können zu lösen. In beeindruckenden Fachbeiträgen von "unserem" Experten Rolf Witt und einigen Hummelforschern, die zum Teil aus dem Ausland angereist waren, habe ich viel neues gelernt und interessante Kontakte knüpfen können. International nutzt man zur Bezeichnung der Hummel übrigens die wunderschöne englische Wortschöpfung "Bumblebee".
Bei dem vom NABU Niedersachsen und Herrn Witt veranstalteten Treffen ging es vor allem um die stark vom Aussterben bedrohten Arten.
Haben Sie das gewusst?
In Niedersachsen sind 21 Hummelarten gemeldet, sieben davon gehören zu den häufigen Arten und sind praktisch überall vertreten, 14 sind selten, sehr selten oder verschollen. Ein wichtiges Thema der Tagung war die Frage, wie wir die seltenen Arten schhützen können. Diese haben sehr spezielle Ansprüche an ihren Lebensraum, welcher aus verschiedenen Gründen immer weniger gefunden wird. Neben der Versiegelung von Flächen (über 500.000m² TÄGLICH in Deutschland) gilt die intensive Ladwirtschaft als eine der Hauptursachen.
Meiner persönlichen Meinung nach richtet sich die Agrarförderung für die landwirtschaftlichen Flächen noch viel zu wenig an dieser Problematik aus. Über angepasste Flächenprämien ("Subventionen") müsste der Natur- und Artenschutz wirtschaftlich viel lukrativer für die große Masse der Landwirte werden. Aktuell wird der größte Teil der Flächenprämien noch auf alle Flächen verteilt. Aus Sicht des Naturschutzes wertvolle kleine Höfe mit ihren kleinstrukturierten Feldern und manchen "wilden Unkrautecken" profitieren viel weniger von den Subventionen als Großbetriebe mit riesigen, intensiv genutzten Flächen. Auf diesen sind leider kaum noch Insekten zu finden. Im Sinne des Artenschutzes sollten wir, die Gesellschaft und die Politik, den Weg zurück zu einer naturverträglichen Landwirtschaft finden. Da können wertvolle Lebensmittel allerdings nicht immer billiger werden, das passt dann nicht zusammen!
Für unser Wildbienenprojekt bekommen wir keinerlei staatliche Förderung oder Subventionen, die Finanzierung erfolgt allein über die Blühpatenschaften.
Zurück zu den Hummeln...
Ein Fokus der Tagung lag auf der seltenen Mooshummel. Als Offenlandart ist sie in der Stadt nicht zu finden, sie nistet gut versteckt im Randbereich feuchter Grünlandflächen (Grasanbau, welcher zur Futternutzung mehrmals im Jahr gemäht wird). Am Grabenufer baut das kleine Volk sein Nest in mehrjähriger ungemähter Vegetation, gerne in verfilztem Schilf oder im Schutz alter Grasbüschel. Es ist also sehr wichtig für diese und viele weitere Arten, dass nicht zu dicht an das Grabenufer herangemäht wird. Als Nahrung ist besonders der Rotklee in wenigen hundert Metern Entfernung wichtig. Passende extensiv bewirtschaftete Grünlandflächen haben wir und sind auch ganz in der Nähe in den Wümmewiesen vorhanden. Das Vorkommen der seltenen Art ist hier bei uns also durchaus möglich, wenn auch noch nicht nachgewiesen.
Als eine der häufigen Arten habe ich hier die Ackerhummel (Bombus pascuorum) auf Rotklee fotografiert, die Mooshummel (Bombus muscorum) sieht dieser allerdings zum verwechseln ähnlich und lässt sich nur von Fachleuten unterscheiden.
Aus einem NABU-Projekt für die Mooshummel war im Sommer noch Saatgut übrig. Kurz entschlossen habe ich auf Herrn Witts Anfrage diese überwiegende Rotkleemischung auf drei freien Flächen ausgesät und das Nahrungsangebot so um gut einen Hektar erweitert. Viele verschiedene Hummeln, Wildbienen und Wespen werden sich im kommenden Jahr darüber freuen. und wer weiß, vielleicht finden wir ja auch irgendwann eine Mooshummel darunter!
November 2024
Links im Bild eine der neuen Blühflächen für die Hummeln mit hohem Rotkleeanteil, rechts die schon drei Jahre bestehende Blühfläche 10 für die Wildbienen jetzt im aktuellen Zustand.
Die Hummelflächen sind erst einmal ohnePatenfinanzierung angelegt, wir werden mal gucken, wie sich das entwickelt.
die Lehmwespe
Hier haben wir die Lehmwespe (Ancistrocerus nigricornis), eine solitäre Faltenwespe. Sie lebt also allein wie die meisten Wildbienen und Wespen und nicht in einem Wespenstaat wie die Deutsche Wespe oder die Gewöhnliche Wespe, die wir als ungebetene Gäste vom Kuchentisch und Grillabend kennen. Über 630 andere Wespenarten sind in Deutschland bekannt, die allermeisten davon haben aber überhaupt kein Interesse an uns Menschen, geschweige denn an dem, was wir auf dem Teller haben. Zur Versöhnung: viele Wespenarten ernähren sich z.B. von Mücken, Läusen und anderen "lästigen" Insekten...
Die Lehmwespe besiedelt röhrenartige Hohlräume, Fraßgänge von Käfern in Totholz, Niströhren von Wildbienen, hohle Pflanzenstängel und vieles mehr. Eine Brutröhre kann aus mehreren Brutzellen bestehen, die mit einzelnen Trennwänden aus Lehm unterteilt werden. Die Brutzelle wird vor der Eiablage mit Schmetterlingsraupen gefüllt. Ein Lehmdeckel verschließt dann die Nestöffnung. In der Totholzsammlung auf der Blühfläche 3 habe ich diese Exemplar gefunden.
neue Wege
Viele haben es sicher schon mitbekommen, wir haben den Spargel- und Erdbeeranbau auf unserem Hof aufgegeben und gehen neue Wege. Wohin uns diese Wege führen ist noch recht unklar, ganz sicher soll aber unser erfolgreiches Wildbienenprojekt davon profitieren. In der Haupterntezeit fehlten mir bisher oft die nötige Zeit und Ruhe, um die Insekten zu beobachten und das Projekt weiter zu entwickeln. Gespannt erwarten wir nun die neuen Freiheiten, die sich für uns ergeben und wir sind sehr optimistisch. Wir sind auf der Suche nach Möglichkeiten, die bewährten Schutzmaßnahmen auf unseren Flächen und auch über unseren Hof hinaus auszudehnen. Eine wertvolle Blühansaat mit Sandnistflächen, Totholzangebot, regionalen Sträuchern und Stauden könnten wir auch auf einem Firmengelände statt einer langweiligen Rasenfläche anlegen. Damit könnte ein Unternehmen sein nachhaltiges Denken unterstreichen und nicht nur bei den Wildbienen Sympathiepunkte sammeln. Wenn Sie jemanden kennen, der/die für solche Gedanken offen ist würden wir uns über einen Kontakt sehr freuen.
Am Hof konnte ich ein kleines Volk der Haus-Feldwespe (Polistes dominula) beim Nestbau beobachten. Hier sitzt eines der friedfertigen Insekten am Nesteingang. Wenn es an heißen Tagen zu warm im Nest wurde haben mehrere davon durch schnelles Flügelschlagen kühlere Luft zum Nest gepustet.
Regengeschützt unter einem klaren Kunststoffdach haben sie ihr kleines aber beeindruckendes Bauwerk angelegt und kümmern sich rund um die Uhr um die Brutpflege. Auffällig sind die orangen Fühler, im Flug erkennt man die Wespe gut an ihren langen, herabhängenden Hinterbeinen.
"Schau mir in die Augen!"
Schön kann man hier die vielen kleinen Facettenaugen der Haus-Feldwespe sehen. Aufmerksam aber sehr ruhig hat sie mich ganz ganz langsam sehr nah mit der Kamera an sich herangelassen. Die drei "Pickel" oben auf dem Kopf sind weitere kleine Zusatzaugen, die der Wespe bei der Orientierung nach oben helfen.
Auf dem Blühpfad habe ich mit Manuela Kanies vom Weser-Kurier über unser Artenschutzprojekt gesprochen. Wie wir auf die bedrohten Wildbienen gekommen sind, was wir für sie tun und was auch jeder einzelne zuhause tun kan, darüber reden wir in der neuen Folge der Podcast-Serie "Gartenhelden" vom Weser-Kurier.
In einer weiteren Folge hat die bekennende Hummelliebhaberin Frau Kanies mit Herrn Witt gesprochen, dem Wildbienenexperten, der unser Projekt dauerhaft betreut. Diese und alle weiteren interessanten Folgen des Podcasts finden Sie hier:
Was für eine liebliche Wortschöpfung: der knotige Braunwurz...
In der Blühfläche 3 hat mich Herr Witt auf diese unscheinbare Pflanze aufmerksam gemacht. Die kleine dunkle Blüte würde sich wohl kaum jemand für die Blumenvase pflücken, aber das ist auch gut so. Denn wie so oft und auch unter den Menschen: es sind oft die unauffälligen, die viel interessanter und wertvoller für die Gemeinschaft sind, als die, die durch ihre Schönheit die Blicke auf sich ziehen!
Diese Pflanze bietet zwar nur wenig Pollen, dafür ist sie aber eine wichtige Nektarquelle für viele verschiedene und auch seltene Arten. Den Nektar benötigen die Insekten als "Flugbenzin" für ihre eigene Ernährung. In unserer hochwertigen mehrjährigen Blühmischung für die Wildbienen ist der Braunwurz enthalten, Sonnenblumen dafür nicht. ;-)
Viel Erklärungsbedarf zeigt die Blühkräutermischung auch durch die Aussage einer Besucherin: "Ich bin Blühpatin und wollte mal gucken, wo die Blumen blühen. Aber hier wächst ja nur Unkraut...!"
Die schöne Raupe auf der Pflanze ist der Braunwurzmönch, ein Schmetterling aus der Familie der Eulenfalter.
"Hotel zur morschen Buche"
Speziell für einzelne seltene solitäre Wespenarten haben wir im Frühjahr auf der Blühfläche 3 unseren alten "Gemüsewagen" vom Verkaufsstand aufgestellt. Statt Gurken und Tomaten warten hier jetzt Totholz in verschiedenen Morschegraden und Nistelemente aus lehmigem Sand auf interessierte "Kunden".
Hintergrund ist unter anderem der sehr seltene Fund der Gelben Schornsteinwespe (Odynerus reniformis) durch Herrn Witt 2021 auf der Hoffläche. Die wärmeliebende Art nistet in sandigem Lehm oder Löß und bevorzugt dabei Steilwände. Nistelemente mit verschiedenen Lehmmischungen auf dem Hof wurden bisher nur von der häufiger vorkommenden Schwesternart Gemeine Schornsteinwespe (Odynerus spinipes) besiedelt, die seltene Gelbe Schornsteinwespe konnte ich bisher nicht beobachten.
Schornsteinwespe Teil 2
Die Schornsteinwespen tragen Wassertröpfchen an die Lehmwand und lösen damit kleine Bereiche zu Brei auf. Sie graben auf diese Weise einen Gang in das Innere und verwenden einen Teil des aufgelösten Materials zum Bau eines "Schornsteines" am Nesteingang. Im Bild ist die Gemeine Schornsteinwespe am schwarzen Rückenbereich zwischen den Flügelansätzen zu erkennen. Gut zu sehen ist auch das feuchte Baumaterial, welches innerhalb weniger Minuten austrocknet und fest wird.
Bauen im Akkord
Besonders das mittlere Lehmelement im Gemüsewagen wurde schon nach kurzer Zeit gut besiedelt, ganz überwiegend von der Gemeinen Schornsteinwespe. Mit etwas Geduld (manchmal auch etwas mehr...) kann man die Insekten gut bein Bau beobachten. Das erkennen der Art oder gar ein gutes Foto zu machen ist bei den schnellen Wespen aber schwierig.
endlich die Gelbe!
Aber jetzt wird es spannend: im Juni konnte ich mehrmals eine, später auch mehrere Gelbe Schornsteinwespen bei der Arbei beobachten und fotografieren. An den gelben Flecken zwischen und unter den Flügelansätzen sind diese zu erkennen.
Die Nisthilfe ist also von der seltenen Art angenommen worden! :-)
Der "Rohbau" ist fertig
Hier krabbelt sie gerade durch den Schornstein in ihr Nest. Im Gegensatz zu den Wildbienen sammeln die Wespen keinen Pollen zur Ernährung ihres Nachwuchses. Die Schornsteinwespen jagen statt dessen Larven des Luzernerüsselkäfers (nur diese!) und tragen diese in das Nest. Nach dem 6-8cm langen Hauptgang folgen maximal 7 Brutzellen. Das Ei wird an einem Faden an der Zellendecke aufgehängt, erst danach werden 10-30 Larven pro Zelle als Beutetiere in die Zellen getragen.
nach zwei Wochen ist alles fertig
Hier trägt die Gelbe Schornsteinwespe einen aufgelösten Lehmklumpen aus dem Nest um ihn zur Verlängerung des Schornsteines zu verwenden. Nestbau und Nestversorgung dauern nur rund zwei Wochen. Wenn das Nest fertig gestellt ist und die Wespenlarven darin überwintern können wird der Schornstein wieder abgebaut und mit dem Material das Nest verschlossen.
Neu und interessant fand Herr Witt meine Beobachtung, dass ich offensichtlich anhand der Schornsteine die Arten unterscheiden konnte. Zumindest in "meiner" Lehmmischung hat die "Gelbe" erkennbar festere und nicht so lockere Wände gebaut, der Nesteingang wirkte dichter und nicht so löcherig.
Gefahr für das Nest durch Parasiten
Auch hier lauern Gefahren: unter anderem von dieser auffälligen Goldwespenart (Chrysis viridula) wird das offene Nest parasitiert, das heißt, zur eigenen Eiablage genutzt. Auch das später verschlossene Nest ist nicht sicher. Schlupfwespen bohren mit ihrem sehr dünnen langen Stachel durch den Boden bis in das Nest und legen ebenfalls ihre Eier hinein.
Wir überlegen noch verschiedene Wege, wie wir die wertvollen Nester der Gelben Schornsteinwespe möglichst schützen können und sind gespannt auf den Schlupf im kommenden Jahr.
...aber als Nestparasit der seltenen Gelben Schornsteinwespe (Odynerus reniformis) auch gefährlich:
die Goldwespe (Chrysis viridula) am Nesteingang der Schornsteinwespe.
Dieses ist bisher eines meiner schönsten Bilder!
noch eine Schönheit
Von etwa Anfang April bis Anfang Juni kann man die Rotschopfige Sandbiene (Andrena haemorrhoa)) bei uns finden, ihren Steckbrief und interessante Hintergründe finden Sie auf einem großen Plakat im Pavillon auf dem Blühpfad und hier.
Mittagspause
Das ständige Umherfliegen und Pollensammeln für den Nachwuchs ist anstrengend und macht müde. Hier habe ich eine Sandbiene beim kurzen Nickerchen in einer Blüte gefunden.
Die Rotbeinige Lockensandbiene hat sich auf Weiden spezialisiert
Was für ein schöner Name! (Andrena clarkella)
Die frühe Art mit einer Flugzeit von März bis Mai hat sich ganz auf die Blüten von Weiden (Salix) spezialisiert, das heißt, ohne diese könnte sie nicht überleben. Ihr Nest zur Überwinterung des Nachwuchses legt sie in selbstgegrabenen Hohlräumen in der Erde an. Direkt neben unserer Blühfläche 2 steht eine große Weide auf dem Hofplatz, hier habe ich die Wildbiene gefunden.
Rolf Witt konnte die Art anhand meiner Bilder bestimmen. Oft ist das allein mit Bildern nicht möglich, da muss man sich das Insekt von allen Seiten unter dem Mikroskop angucken. Manche Arten unterscheiden sich nur durch winzige Kleinigkeiten.
Unsere (noch) kleine Streuobstwiese entwickelt sich. Im Dezember hatten wir hier 15 hochstämmige Obstbäume alter Sorten direkt am Hof gepflanzt. Vom Weg aus können Sie diese gut sehen.
Jetzt habe ich bei dem optimal feuchten Wetter die bewährte hochwertige Blühmischung für die Wildbienen zwischen den Bäumen ausgesät. Zu jedem Baum gehören 100m² Wildwiesenfläche, so soll hier ein weiterer wertvoller Lebensraum entstehen. Gerne darf die Streuobstwiese noch größer werden, über Ihre Unterstützung würden wir uns freuen. Es sind noch nicht alle Bäume vergeben, hier können Sie Baumpate werden.
Wie auch bei den Wildbienenblühflächen bekommen wir keine Ausgleichszahlungen oder Subventionen für das Projekt, die Finanzierung erfolgt allein über Patenschaften.
Wie auf dem Bild erkennbar freuen wir uns über einen kräftigen ersten Austrieb der Bäume, alle sind gut angewachsen.
Auf unseren Blühpfad - auf der Blühfläche 1, kurz hinter dem Hof, einfach den Weg weiter - gibt es etwas neues zu sehen.
An einem Wegstück stellen wir mit erklärenden Schildern die "Oberneulander Hecke" vor. Bei dem Gemeinschaftsprojekt des NABU Bremen, der SPD Oberneuland und von uns pflanzen wir heimische Sträucher und Bäume um das Nahrungsangebot für Insekten, aber auch Vögel und viele weitere, zu ergänzen. Die Pflanzung erfolgt kostenlos durch den NABU, die SPD Oberneuland und uns im ganzen Stadtteil, auf Wunsch auch bei Ihnen!
"Hat der viele Regen im Winter den Wildbienen geschadet?" Das wurden wir oft gefragt und etwas unsicher waren wir auch. Zum Glück waren die Blüh- und Nistflächen aber nicht überschwemmt. Gerade die wichtigen Sanddünen mit ihren Schrägen und Steilkanten liegen ziemlich hoch und relativ trocken. Hier überwintert die Brut von etwa 75% der Wildbienen, vor allem auch der bedrohten Arten.
Die frühen Arten unter ihnen sind nun aber geschlüpft, sie scheinen gut durch den nassen Winter gekommen zu sein. Im Bild genießt die Frühlings - Seidenbiene (Colletes cunicularius) die ersten Sonnenstrahlen am Nesteingang.
Auch eine weitere gute Bekannte ist schon wieder aufgetaucht: die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta). Fast zahm hat sich dieses Männchen zum Fotoshooting auf die Hand gesetzt. Die gehörnte Mauerbiene gehört zu den ganz frühen Arten, ist weit verbreitet und ungefährdet. Gut lässt sie sich bei warmem, sonnigen Wetter zum Beispiel an einer Nisthilfe beobachten. Diese Art nistet nämlich nicht im Boden sondern unter anderem in 6-8mm dicken Bohrlöchern in Totholz. In der Natur wurden diese von Holzwürmern angelegt, in der Nisthilfe von einem scharfen Bohrer. Wichtig ist ein Splitterfreier Eingang um die empfindlichen Flügel nicht zu verletzen.
"Wildbiene des Monats"
Hier bei der Paarung der Gehörnten Mauerbiene sind die Unterschiede der Geschlechter gut zu sehen: das Männchen ist kleiner und hat eine weiße Gesichtsbehaarung.
Nach vier Jahren Wildbienenprojekt habe ich jetzt einige selbst gemachte Bilder, auf denen die Art von unserem Berater und Wildbienenexperten Rolf Witt bestimmt wurde. Bei manchmal minimalsten Unterschieden zwischen den Arten ist die genaue Bestimmung anhand von Bildern oft nicht möglich. Von den meist häufiger vorkommenden Arten, die ich bei uns gefunden habe und die eindeutig bestimmt werden konnten, stellen wir Ihnen in Zukunft jeden Monat im Sommer eine als unsere "Wildbiene des Monats" vor. Mit weiteren Bildern, Steckbrief und interessanten Informationen bei "Die Vielfalt der Wildbienen". Auch auf einem großen Plakat im Pavillon auf unserem Blühpfad finden Sie unsere Wildbiene des Monats - aber nur vier Wochen lang! ;-)
Abends taten mir dann alle Knochen weh...
Unser neues Projekt nimmt Form an: die Streuobstwiese entsteht direkt am Blühpfad.
Viele alte Obstarten habe ich auf den Acker gepflanzt, 15 Bäume erst einmal auf jeweils 100m² zukünftiger Blühwiesenfläche. Wir wollen mal gucken, wie die Sache anläuft. Wenn sich viele Baumpaten finden kann die Streuobstwiese auch noch viel größer werden.
Die Hochstammbäume stehen mit weitem Abstand zueinander, so können sie sich später frei entwickeln. Da wir hier viele gefräßige Rehe haben hat jeder Baum erst einmal einen "Schutzkäfig" bekommen, der hat noch am meisten Arbeit gemacht. Schützen soll er die Stämme in Zukunft auch vor der kleinen Schafherde, die hier die schonende Flächenpflege übernehmen wird.
Wir hoffen auf Ihre Unterstützung, werden Sie Baumpate! (siehe weiter unten)
"Geheimrat Dr. Oldenburg", "Moringer Rosenapfel", Büttners rote Knorpelkirsche", Wangenheimer Frühzwetsche" oder "Clapps Liebling" - sagt Ihnen das etwas?
Diese alten Obstsorten sollen zusammen mit vielen anderen bald auf unserer neuen Streuobstwiese stehen. Die Hochstammbäume aus biologischem Anbau vom Gärtnerhof Badenstedt bei Zeven warten nur noch darauf, dass bei uns Schnee und Eis vom Acker verschwinden, dann werden sie gepflanzt. Direkt neben die Blühfläche 1 für die Wildbienen, also direkt am Blühpfad.
Warum machen wir das?
Diese gehören durch ihre Vielfalt und die natürliche Pflege zu den artenreichsten Lebensräumen unserer Kulturlandschaft. Viele vom Aussterben bedrohte Tiere, Insekten und Pflanzen fühlen sich hier wohl.
Nach den vielen positiven Erfahrungen und Ergebnissen mit unserem Wildbienenprojekt möchten wir unser Engagement für den Arten- und Naturschutz nun mit der Streuobstwiese erweitern.
Hier ziehen wir den Kreis der Profiteure weiter, vor allem auch mit Blick auf viele bedrohte Vogelarten. Aber auch den Wildbienen wird das neue Projekt zu Gute kommen.
Viele weitere Informationen zu unserem neuen Projekt finden Sie hier.
Was viele nicht wissen: wir bekommen für die Streuobstwiese, wie auch für die Wildbienenflächen, keinerlei staatliche Förderung oder Subventionen. Zum Teil verzichten wir gezielt auf mögliche Zuschüsse, um uns von unsinnigen Vorgaben und nicht zielführenden Vorschriften unabhängig zu machen. Allein sachkundige Natur- und Artenschutzexperten sollen uns sagen, wie die Flächen gestaltet werden sollen.
Die Finanzierung erfolgt allein durch private oder Firmenpatenschaften. Wir hoffen also weiterhin auf Ihre Unterstützung, vielen Dank!
Was ist das denn? Werden die Wildbienen jetzt auch noch gewaschen?
Dieser neue Begriff geistert neuerdings durch die Medien und greift ein interessantes Thema auf. Wir haben das erst einmal gegoogelt und bei Wikipedia folgende Definition gefunden:
"Beewashing ist eine Form des Greenwashings bei der das Bienensterben instrumentalisiert wird. Statt der eigentlich vom Aussterben bedrohten Wildbiene werden domestizierte Honigbienen in den Fokus gerückt. Firmen mieten Bienenvölker, um dies in ihrem Nachhaltigkeitsbericht aufnehmen zu können. Oft steht dabei der Verkauf von Imkereidienstleistungen und -produkten im Vordergrund statt der gefährdeten Spezies oder Umweltschutz. Zudem wird Desinformation in der Bevölkerung verbreitet."
Wir stellen uns voll und ganz hinter diese Erklärung und können Ihnen versichern: BEEWASHING gibt es bei uns nicht!
Liebe Firmeninhaber: wäre es nicht viel sinnvoller und tatsächlich nachhaltiger, wennWIR in Ihrem Nachhaltigkeitsbericht stehen würden?
Dann gibt es zwar keinen Honig für eine Marketingmaßnahme (Wildbienen produzieren keinen Honig), es werden dann aber anstatt der unbedrohten Honigbienen viele tatsächlich vom Aussterben bedrohte Wildbienenarten unterstützt.
Sie dürfen dann sogar mit unserem Patenlogo werben und erscheinen mit Ihrem Logo wie die Firmen, die uns schon unterstützen, hier auf der Webseite.
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Prima, dann lassen Sie uns gerne darüber reden, wie Sie mit Ihrer Firma zum echten Wildbienenretter werden können. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.
Nun ist der Winter da und die Blüh- und Nistflächen für die Wildbienen liegen romantisch unter einer weißen Schneedecke. Der größte Teil der Wildbienen überwintert im Boden. Hier warten die Larven in den Niströhren, die Mama in mühevoller (Hand-) arbeit angelegt hat, auf den Frühling. Dann schlüpfen sie, je nach Art passend zu den dann gerade blühenden Pollen- und Nektarspendern. Es gibt früh-, mittel- und spät schlüpfende Arten. Genauso wie bei den Blühzeiten der Pflanzen. Einige Wildbienenarten haben sich auf wenige Blühpflanzen spezialisiert, ihre recht kurze Lebenszeit liegt genau in deren Blütezeit. Mit unserem Projekt sorgen wir dafür, dass auch immer die richtigen Pflanzen in erreichbarer Nähe vorhanden sind.
Haben Sie auch eine Nisthilfe im Garten oder auf dem Balkon?
Auf dem Bild haben wir Pappröhrchen mit 6 und 8mm Durchmesser. Diese sind trocken auf unseren Blühflächen aufgestellt. Einige Arten freuen sich über solch ein Angebot und nutzen es gerne. Wenn alles geklappt hat sind die Röhren oder Bohrlöcher jetzt verschlossen. Dann wartet darin der Nachwuchs, um im Frühjahr zu schlüpfen.
Aber Achtung:
Die Nisthilfen müssen über Winter draußen bleiben, auch wenn es richtig kalt wird. Das ist für die Larven kein Problem, im Gegenteil: wenn man sie ins wärmere holt schlüpfen sie zu früh, weil sie denken, es wäre schon so weit.
Zu früh geschlüpfte Wildbienen finden in der Natur aber noch nicht die blühenden Pflanzen, die sie zum Überleben benötigen. Also: bitte die Nester nicht reinholen, auch nicht in die Garage!
Wir haben gewonnen! :-)
Darüber haben wir uns sehr gefreut:
Beim diesjährigen Beebetter - Award des Burda - Verlages haben wir den 1. Platz in der Kategorie Landwirtschaft erreicht!
Bei dem bundesweiten Wettbewerb wird das wertvollste Projekt zum Schutz der Wildbienen gesucht. Eine mit vielen anerkannten Fachleuten besetzte Jury hat unser Artenschutzprojekt "Kaemena blüht" unter mehreren hundert Bewerbungen in der Kategorie Landwirtschaft als das beste von allen ausgewählt.
Besonders gut gefallen hat der Jury an unserem Projekt, dass wir dauerhaft und intensiv durch den Wildbienenexperten Rolf Witt aus Edewecht betreut werden und dass dieser für eine tatsächlich sinnvolle und wertvolle Umsetzung der Schutzmaßnahmen sorgt.
Im Rahmen der Bundesgartenschau in Mannheim fand vor kurzem die glanzvolle und aufregende Preisverleihung statt.
Auch bei "Mein schöner Garten" wird unser Projekt näher vorgestellt:
https://www.mein-schoener-garten.de/beebetter/award-gewinner-landwirtschaft-2023
Mit einem kurzen Film wurde unser Projekt bei der Preisverleihung vorgestellt.
Hier ist er!
Nach der Vorstellung des Filmes habe ich der Moderatorin Mona Ameziane und "meinem" Laudator Phillip Krainbring erzählt, wie ich durch einen Vortrag von Rolf Witt auf das Thema Wildbienen aufmerksam wurde und wie daraufhin unser Artenschutzprojekt entstand.
Bild: René Reiche for Hubert Burda Media
Wir treffen Maja und Willi!
Bei einem interessanten Informationstag rund um die Wildbienen wurde den Gästen einiges geboten.
Ein Highlight war natürlich der plüschige Plausch mit Maja und Willi!
Auch vom Aktionstag und der Preisverleihung gibt es einen schönen kleinen Film, siehe unten.
Bild: René Reiche for Hubert Burda Media
Hier noch ein kleiner Film vom schönen Beebetter - Aktionstag in Mannheim.
Ganz herzlich gratulieren wir auch den Gewinnern der Kategorien "Institutionen", "Jugend und Bildung", "Private Initiativen" und "Sonderpreis".
Auch deren schöne Filme zur Projektvorstellung finden Sie unter #beebetter bei Youtube.
Maja weiß, was ihre bedrohten Freunde brauchen. Schnell waren wir im Gespräch und Maja von unserem Projekt begeistert!
Um geeigneten Sand in verschiedenen Schrägen für die Nistflächen zu bekommen schiebe ich mit dem Trecker tiefe Löcher bis zum Grundwasser in ca. 1,20m Tiefe. Auf den entstehenden Sandbergen siedeln sich schon bald viele verschiedene Wildbienenarten an.
Unten in den Löchern ist es den Insekten zwar zu nass zum Nisten, es entstehen aber Wasserstellen zum trinken und wertvolle Feuchtbiotope für viele andere Tiere, die hier auch völlig ungestört sind.
Schon nach nur gut einem Jahr hat sich hier der Rohrkolben von selbst in der Blühfläche 10 angesiedelt. Wahrscheinlich haben da Wildenten ihren Beitrag dazu geleistet...
Eine sehr beindruckende große blaue Libelle wollte leider nicht aufs Foto, bis ich soweit war hatte sie schon das Weite gesucht.
Auf unseren Blühflächen versuchen wir einerseits, die geeigneten Nistmöglichkeiten für die unterschiedlichen Wildbienen anzubieten. Auf der anderen Seite soll eine möglichst breite Auswahl an Blühpflanzen die Ernährung der Insekten sicherstellen.
Auch in diesem Jahr haben die Pflanzen aber sehr unter der langanhaltenden Trockenheit gelitten. Wann immer es möglich war haben wir die Blühflächen neben den Erdbeeren mit beregnet. Eine Erlösung waren dann die ergiebigen Niederschläge Ende Juni.
Fortsetzung zum Beitrag unten: Hier handelt es sich um die häufiger vorkommende Gemeine Schornsteinwespe. Der Fund zeigt aber, dass die Nisthilfe angenommen wird. Mit viel Glück finden wir hier in Zukunft auch die bedrohte und sehr seltene Gelbe Schornsteinwespe wieder.
Mehr auch zu diesem Thema finden Sie im Jahresbericht 2022 zu unserem Artenschutzprojekt von Herrn Witt (auf der Seite unten als PDF).
Vor zwei Jahren hat Herr Witt überraschend ein Exemplar der sehr seltenen und daher bedrohten Gelben Schornsteinwespe (Odynerus reniformis) an der Blühfläche 2 entdeckt. Diese nistet vorwiegend in Sand-/Lehmsteilwänden. Es gibt mehrere verschiedene Schornsteinwespen, häufiger kommt die Schwesterart Gemeine Schornsteinwespe (Odynerus spinipes) vor.
Man erkennt den Nestbau der Schornsteinwespen an einem aus Lehm gebauten "Schornstein" vor dem Eingang. Als gezielte Artenschutzmaßnahme für diese bedrohte Art empfahl der Experte das Aufstellen von geeigneten Lehm- Steilwandelementen.
Zusammen mit wertvollem Totholz für andere Arten habe ich auf dem Hofplatz mehrere Nisthilfen mit Lehmboden in verschiedenen Schrägen aufgestellt. Schon nach kurzer Zeit habe ich einen ersten Schornstein in einer Nisthilfe gefunden und kurz darauf auch die "Bauherrin" beim verlassen des Nestes fotografiert.
Ein Männchen der gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta) wartet am Nesteingang auf das Weibchen. Gut erkennbar sind die Männchen an ihrem weißen "Bart".
Diese Nistloch habe ich in einen alten Eichen - Weidezaunpfahl gebohrt. Wichtig ist ein sonniger, möglichst windgeschützter Standort, nicht am Boden liegend. Für die Mauerbienen sind größere Löcher mit einem Durchmesser von 6 - 8mm bei einer Länge von ca. 10cm optimal.
Meine Buchempfehlung für dem Bau von Nisthilfen:
Werner David
Fertig zum Einzug: Nisthilfen für Wildbienen
Hier ist mir die Rotschopfige Sandbiene (Andrena haemorrhoa) vor die Kamera gekommen. Diese nicht gefährdete Art nistet endogäisch, d.h. unterirdisch im Boden. Sie würde niemals Löcher in Totholz für die Eiablage wählen, für sie sind sonnige, möglichst nicht bewachsene Sandflächen wichtig. In diese gräbt sie sich dann Gänge zur Nestanlage.
wer wohnt denn da?
Dieser ungewöhnliche Nestverschluss war mir im letzten Herbst aufgefallen. Auch Herr Witt wollte genauer wissen, wer da im Frühjahr wohl schlüpft und hat den Holzklotz zur Beobachtung mitgenommen.
Im Frühjahr stellte sich dann heraus: es sind die Nachkommen der Bunten Blattschneiderbiene (Megachile versicolor). Diese Art gilt als ungefährdet und hat nun also auch bei uns ein Zuhause. Viele andere Arten verwenden ein Gemisch aus Sand und Lehm für den Nestverschluss (links im Bild), diese verwendet dafür Blätter.
Im Sommer möchten wir wieder eine interessante Führung auf dem Blühpfad anbieten. Im letzten Jahr war das Interesse groß und wir hatten tolle Gespräche auf dem Feld. Geplant ist Sonntag, der 16.07.2023 um 15.30 Uhr. Wir rechnen mit einer Dauer von etwa zwei Stunden, bei vielen Fragen auch gerne länger. Die Führung ist kostenlos und damit alle etwas sehen ist die Teilnehmerzahl begrenzt.
Für unsere Planung bitten wir daher um eine Anmeldung wenn Sie teilnehmen möchten.
Wir freuen uns auf Sie!
Die Zeiten sind schwierig im Moment und viele müssen scharf mit ihrem Geld rechnen. Wohl deshalb sind viele der einjährigen Patenschaften nach Ablauf leider nicht verlängert worden. Gerade die kleinen Patenschaften hatten wir so klein und "günstig" geplant, dass sie hoffentlich längerfristig bestehen bleiben. Das hat sich so leider nicht ergeben.
Zum Glück haben wir ein paar große Firmenpatenschaften dazu bekommen, so dass wir die Gesamtblühfläche von 30.000m² vorerst nicht reduzieren müssen.
Für die Wirksamkeit des Artenschutzprojektes ist es sehr wichtig, dass die Maßnahmen langfristig fortgesetzt werden. Diese sind jedoch so aufwändig, dass wir dazu weiterhin auf Ihre Spendenbereitschaft angewiesen sind. Als Pate bekommen Sie eine Nachricht von uns, bevor Ihre Patenschaft ausläuft. Wir würden uns wünschen, dass Sie diese dann im Sinne des Insektenschutzes verlängern. Vielen Dank dafür im Voraus.
Ganz herzlich bedanken möchten wir uns bei allen bisherigen Paten, die all das bisher erreichte durch ihre Unterstützung ermöglicht haben!
Endlich kommt der Frühling und die Sonne lässt sich wieder öfter blicken. Nicht nur wir freuen uns darüber, auch die Wildbienen haben nur darauf gewartet. Die ersten frühen Arten sind geschlüpft und sammeln gleich Pollen und Nektar an den früh blühenden Pflanzen. Bei uns am Hof sind das eine Pflaume und verschiedene Weiden, die noch vor den Blühflächen und Stauden blühen. Etwas Geduld war nötig, dann habe ich aber einige schöne Arten fotografieren können.
Hier haben wir die Kuckucksbiene der Frühlings - Seidenbiene (siehe unten). Es ist die Riesen - Blutbiene (Sphecodes albilabris).
Die Lebensweise dieser parasitischen Art mutet nicht gerade harmonisch an: das Ei wird in einem unbeobachteten Moment in die fertige Zelle der Wirtsbiene gelegt. Zuerst wird das darin befindliche Wirtsei von der Kuckuckslarve aufgefressen. Diese entwickelt sich dann vom Nektar- und Pollenvorrat, den die Frühlings - Seidenbiene angelegt hat. Im nächsten Frühjahr schlüpft aus dem Seidenbienennest dann die Riesen - Blutbiene.
In der Natur hängt aber alles zusammen und die Dinge regeln sich von selbst: die Kuckucksbienen haben sich meist auf eine bestimmte Wirtsbiene spezialisiert. Wenn diese vom Aussterben bedroht ist geht es der Kuckucksbiene nicht besser.
Die einzelnen Wildbienenarten leben nur wenige Wochen. Daher ist die Zeit knapp und gleich nach dem Schlüpfen paaren sich die Insekten. Sofort fängt dann das Weibchen an, eine Niströhre anzulegen, um darin Eier zu legen und Pollen als Nahrung für den Nachwuchs zu sammeln.
Hier haben wir die Frühlings - Seidenbiene (Colletes cunicularius), diese frühe Art ist auf die Weidenblüte spezialisiert. Sie gilt in Mitteleuropa durch Habitatverlust als gefährdet.
Etwa 70% der bei uns lebenden Wildbienenarten (ca. 280 Arten im Raum Bremen, ca. 580 Arten in Deutschland) nistet im Boden. Sie graben Röhren zur Eiablage in sonnige Sandflächen. Diese Sandbiene bewacht den Eingang ihres Nestes. Gerne kommen nämlich auch andere Arten, sogenannte Kuckucksbienen, vorbei. Diese sparen sich die schwere Arbeit und legen ihre Eier in fremde Nester. Es gibt Kuckucksbienenarten, die sich auf einzelne z.B. Sandbienenarten spezialisiert haben. Wenn die Sandbienenart ausstirbt, weil sie die für sie nötigen Bedingungen in ihrer Umwelt nicht mehr findet, dann stirbt die dazu passende Kuckucksbiene gleich mit aus.
Es ist also gut, wenn die Sandbiene auch mal nicht aufpasst und die Kuckucksbiene eine Chance hat, ihr Ei unterzuschmuggeln.
Hier sammelt eine Hummel Pollen und Nektar für ihre Nachkommen. Diese frühen Arten sind schon bald wieder verschwunden, dann kommen andere. Passend zu später blühenden Pflanzen erscheinen dann Wildbienen, die sich auf diese Pflanzen spezialisiert haben. Unser Tipp wenn Sie ihren Garten oder Balkon Wildbienenfreundlich gestalten möchten: wählen Sie heimische Pflanzen, keine Exoten. Optimal wäre es, wenn von jetzt an bis zum späten Herbst immer etwas blüht. Sicher blühen "natürliche" Pflanzen nicht immer so beeindruckend und intensiv, wie Züchtungen und gebietsfremde Pflanzen. Es ist aber ein tolles und wertvolles Schauspiel, wenn sich die Insekten über die Blüten freuen und diese intensiv bestäuben. Beobachten Sie doch mal, was da im Garten passiert! Wenn die wunderschönen Blüten von allen Insekten verschmäht werden sollte uns das zu denken geben. Dann wird auch hier das Artensterben vorangetrieben.
Hier haben wir noch eine im Boden nistende Sandbiene. Unser Wildbienenexperte, Herr Witt aus Edewecht, wird die Tiere noch näher bestimmen und uns sagen, ob gefährdete Arten dabei sind. Etwa die Hälfte aller Wildbienenarten gilt als vom Aussterben bedroht. Deshalb ist unser Projekt so wichtig, vor allem aber auch, dass es langfristig weiter besteht. Nur dann können sich gefährdete Arten wieder in ihrem Bestand erholen, das ist unser Ziel!
Nachtrag: dies ist die Bärtige Sandbiene (Andrena barbilabris), ein Männchen. Es ist typisch für offene Sandflächen.
Noch etwas neues am Blühpfad und auf einigen anderen Blühflächen: für die nicht in den Sandflächen nistenden Arten haben wir Nisthilfen aufgestellt. Hier kann man die Wildbienen bald auch sehr schön bei ihrer Arbeit beobachten. Kommen Sie ruhig nah heran und vermeiden Sie hektische Bewegungen. Die Wildbienen sind völlig harmlos und stechen nicht, sie sind nur erstmal scheu wenn man sich schnell nähert. Recht bald werden sie auch verschiedene Arten unterscheiden können und fertige, also verschlossene Brutröhren finden. Manche Arten kommen oft vor, andere nur ganz selten. Wichtig aber auch für den eigenen Garten: etwa 70% der Wildbienen nisten im Boden, die würden diese Nisthilfen niemals nutzen.
Die Nisthilfe ist nach den Vorstellungen des Experten und den Ansprüchen der Wildbienen ausgestattet. Man kann schnell gutes tun, auch viel kleinere Nisthilfen sind sehr wertvoll. Mit gekauften "Wildbienenhotels" kann man aber auch viel falsch machen. Darauf werden wir in einem Extrabeitrag später noch konkreter eingehen. Hilfreiche Tipps finden Sie z.B. im Internet bei den Naturschutzverbänden.
Nur soviel schon mal vorweg: es gibt in Deutschland etwa 580 verschiedene Wildbienen mit ganz unterschiedlichen Lebensweisen. KEINE EINZIGE davon aber kann irgendetwas mit Tannenzapfen anfangen...!
Vögel rauben gerne die gefüllten Nester aus, daher ist die Nisthilfe mit einem Drahtgitter gesichert.
Es soll ja keiner sagen, dass wir nicht künstlerisch veranlagt wären...
Unsere Verhüllungsaktion hat weniger einen künstlerischen Ansatz, der Hintergrund ist natürlich ein ganz anderer. Die Nächte sind noch einmal ganz schön kalt geworden, der aktuelle Nachtfrost könnte einen großen Teil der Keimpflanzen zerstören. Zum Schutz haben wir die Neuansaat also für ein paar Tage mit einem Vlies abgedeckt.
Hier sieht man die Blühfläche 1 mit dem Pfad nach der Ansaat von Teilstücken. Darunter anschließend ein Teil der Blühfläche 9 mit der dazu gehörenden Sanddüne zum Nisten. Wichtig ist nach der Saat, dass es immer mal wieder etwas regnet. Dann keimen die Pflanzen gut und es entwickelt sich ein gleichmäßiger Bestand mit vielen Arten. Das hat in diesem Jahr besser geklappt als im letzten. Vor einem Jahr hatten wir die Flächen 9 und 10 schon einmal angesät, der darauf angesagte und erhoffte Regen ist dann aber immer wieder ausgeblieben. Es haben sich daraufhin nur wenige Pflanzen entwickelt, so dass wir es nun noch einmal versucht haben.
Neben zwei neuen Blühflächen (Nr. 9 und 10) haben wir in der Blühfläche 1, in der sich auch der Blühpfad befindet, die Blühkräutermischung ausgesät. Die Mischung ist zwar mehrjährig, nach einigen Jahren setzen sich aber die weniger wertvollen Pflanzen durch und verdrängen die konkurrenzschwachen Kräuter. Auf diese kommt es uns besonders an, haben sich doch einige Wildbienen genau auf diese spezialisiert. Das feuchte Wetter bisher war gut für die Keimung, im letzten Jahr hatten wir da weniger Glück.
für die Honigbienen
Viele Spaziergänger erfreuen sich im Momnet an den Sonnenblumen, die auf einigen Flächen bei uns wachsen. Es wären noch viel mehr Blüten aus der Saatmischung entstanden, wenn es öfter mal geregnet hätte. Auch an Insekten ist dort einiges los, ein munteres summen und brummen liegt in der Luft.
Mit unserem Wildbienenprojekt haben diese Flächen und die Sonnenblumen allerdings nichts zu tun. Für die vom Aussterben bedrohten Arten sind diese Pflanzen überwiegend uninteressant, mit deren Pollen können sie nichts anfangen. Hier erfreuen sich vor allem Honigbienen und einige unbedrohte Hummelarten an der Blütenpracht. Die gefährdeten Wildbienen haben sich zum Teil auf wenige, seltene Pflanzen spezialisiert und können nur mit diesen überleben.
Kurioserweise bekommen wir für die Flächen mit den Sonnenblumen eine staatlich Förderung, für die für den Artenschutz viel wertvolleren Blühflächen aber nicht. Diese viel aufwändigeren und teureren Flächen finanzieren sich allein durch die Blühpatenschaften.
Viele Hornissen kann man im Moment beobachten, gefühlt sind es mehr als in anderen Jahren. Laut Experten profitieren die streng geschützten Insekten vom trockenen Sommer, es kommt zu nicht so vielen Ausfällen. Hier verspeist eine Hornisse eine reife Pflaume, die vom Baum gefallen ist. Es dauert nicht lange, dann liegt dort nur noch der Kern in der Sonne. Hornissen jagen aber auch Fliegen und andere Insekten. An uns Menschen haben sie kein Interesse. Solange sie sich nicht von uns bedroht fühlen, lassen sie uns links (oder rechts) liegen. Für das Foto musste ich sehr nah ran an das Insekt, da wurde mir schon etwas mulmig. Das tiefe Brummen im Flug wirkt sehr beeindruckend. Wir haben uns aber gut vertragen und ich konnte die Hornisse einige Zeit beobachten. Nehmen Sie sich mal einen Moment Zeit und beobachten Sie irgendein Insekt! Ich war schon oft überrascht und beeindruckt von deren Verhalten und ihrer Lebensweise.
Wir haben unseren Blühpfad eröffnet. Er ist noch nicht fertig, an einigen Stellen soll sich noch etwas verändern, aber gucken dürfen Sie gerne schon einmal.
Hier zeigen wir Ihnen, wie wir konkret unser Artenschutzkonzept umsetzen und was wir mit Ihrem Patenschaftsbeitrag machen.
Aktuell hat die Fläche stark unter der langanhaltenden Dürre gelitten und es sind nicht mehr viele Blüten zu finden. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man aber doch noch so einige Pflanzen, die der Trockenheit trotzen und mit ihren Blüten auf die bestäubenden Insekten warten.
Die Fläche hat einiges an Erklärungsbedarf und manche Besucher haben durchaus etwas anderes erwartet. Imposant blühende Pflanzen sucht man hier auch bei wüchsigem Wetter eher vergebens. Es sind eher die kleinen unscheinbaren Kräuter, die für die bedrohten Arten so (überlebens-) wichtig sind und auf die es hier ankommt. Denn für die Wildbienen ist das Konzept gemacht und nicht für den zweibeinigen Besucher der Fläche. Der darf sich hier aber gerne informieren und die Ruhe in der Natur genießen.
Am Blühpfad laden gemütliche Bänke zum Verweilen ein und ein schöner Pavillon schützt die Besucher vor Wind, Regen (wenn er denn mal kommt) und auch zu viel Sonne. Eine Spende der Almut Iken Stiftung hat den Bau des schönen Unterstandes ermöglicht.
Auf vielen informativen Schildern am Rande des Pfades zeigen und erklären wir die Hintergründe unseres Artenschutzprojektes. Zusammen mit Herrn Witt haben wir die Schilder entworfen und gestaltet. An verschiedenen Stationen erleben Sie die Welt der Wildbienen und vieler anderer Insekten hautnah und können viel über ihr Leben lernen. Wir zeigen Ihnen, warum Arten aussterben und was wir mit unserem Projekt tun, um dieses Artensterben aufzuhalten.
Der Pfad ist dauerhaft geöffnet. Parken können Sie am Hof, von dort sind es noch 300m zu Fuß den Weg weiter und dann rechts. Mit dem Rad können Sie auch direkt zum Pfad fahren.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Die meisten Wildbienen nisten im Boden, dafür haben wir viele Sandflächen angelegt. Einige Arten legen ihre Eier aber auch in Röhen in Holz oder trockenen Stängeln ab. Zusammen mit einem Pollenvorrat als Nahrung für die schlüpfende Brut werden die Nistgänge gefüllt und zum Schluß meistens mit Sand und Lehm verschlossen. In dieser Nisthilfe sind viele Röhren belegt. Auffällig sind die Verschlüsse zweier Bohrlöcher. Hier kam kein Bodengemisch als Deckel zum Einsatz, sondern Teile von Blättern. Interessiert hat unser Wildbienenexperte Herr Witt diese Nester begutachtet. "Das war eine Blattschneiderbiene. Da kommen einige in Frage, mehr kann man am Nestbau aber nicht erkennen."
Für die weitere Entwicklung des Projektes ist es interessant zu wissen, wer genau dort seinen Nachwuchs aufzieht. Deshalb wird der Holzklotz bei Herrn Witt überwintern. Im Frühjahr wird der Experte dann beobachten, welche Art genau dort schlüpft. Wir sind gespannt und werden berichten!
Man muss keine Flügel haben, um sich in den Blühflächen wohl zu fühlen...
Über den Sommer hat diese Ricke (weibliches Reh) in der Fläche 3 zwei Kitze aufgezogen. Dabei kam ihr das hoch wachsende Kraut als Versteck sehr entgegen. Die Kitze waren praktisch nie zu sehen und haben sich auch erfolgreich vor der Kamera gedrückt. Mama hat mich aufmerksan beobachtet und zwischendurch am ein oder anderen Kraut gekaut. Sie kennt mich und vertraut mir.
Wenn wir mit dem Blühprojekt den Wildbienen helfen profitiert gleichzeitig die ganze Natur davon. Am Rande der Blühfläche 6 konnte ich eine Fasanenfamilie beobachten, leider waren sie für die Kamera zu weit weg.
Seit dem Frühjahr hat es nicht mehr ergiebig geregnet, mittlerweile sind die Wasservorräte im Boden aufgebraucht. Im frühen Sommer haben noch viele Pflanzen in den Wildbienenflächen geblüht, jetzt sich doch schon sehr viele trockene Halme zu finden. Ganz so vielfältig wie im letzten Jahr war das Blüten- und Pollenangebot für die Insekten in diesem Sommer nicht. In der Hauptflugzeit der Wildbienen im Sommer haben es aber doch einige Pflanzen zur Blüte geschafft und die Nachfrage bei den Brummern war groß.
Wir hoffen auf baldigen Regen, die ganze Natur hat ihn hier dringend nötig!
Hier sonnt sich eine Hummel auf einem Niststein. Zwischen den Blütenbesuchen erholt sie sich gerne an sonnigen, windstillen Orten. Es gibt allein (ich glaube) 17 verschiedene Hummelarten, die zu den Wildbienen zählen. Einige dieser Arten sind stark vom Aussterben bedroht.
In den Niststein werden später andere, einzeln lebende Wildbienenarten einziehen, für die Hummel ist das nichts. Sie lebt zusammen mit einem kleinen Volk und einer Königin oft in Erdhöhlen. Dafür sucht sich die Königin gerne verlassene Mäusebauten aus und legt darin ihr Nest an. Die Hummeln gehören mit zu den ersten Arten, die im Frühjahr zu beobachten sind.
Das Männchen der gehörnten Mauerbiene, erkennbar an den weißen Barthaaren, schlüpft ein paar Tage vor den Weibchen. Es wartet sehnsüchtig auf die schlüpfenden Weibchen um, kaum dass diese das Licht der Welt erblickt haben, zur Paarung über sie herzufallen. Wer nur ein paar Wochen lebt darf halt keine Zeit verlieren...
Je mehr ich mich mit den Wildbienen beschäftige, um so mehr stelle ich fest, dass einiges in deren Leben doch weit unromantischer verläuft, als ich mir das Anfangs vorgestellt habe. ;-)
Als erstes im Frühjahr blühen bei uns auf dem Hof ein Pflaumenbaum und mehrere Weiden. Diese Frühblüher versorgen die ersten frühen Arten der frisch geschlüpften Wildbienen mit Nektar und Pollen. Viele Bäume und heimische Sträucher blühen noch vor den ersten Kräutern in unseren Blühflächen, daher sind sie für die frühen Insekten sehr wichtig.
Hier sehen wir eine gehörnte Mauerbiene auf der Blüte des Pflaumenbaumes. Die gehörnte Mauerbiene gehört zu den noch nicht bedrohten Arten und kann jetzt bei Sonnenschein, Wärme und Windstille gut beobachtet werden. Sie nistet unter anderem in Bohrlöchern im Holz und besiedelt auch gerne entsprechende Nisthilfen.
So wie viele Pflanzen erst später im Frühjahr oder Sommer blühen, schlüpfen passend dazu auch viele Wildbienenarten später. Die einzelne Art ist oft nur wenige Wochen aktiv.
Es geht alles nicht so schnell wie wir dachten mit unserem Erlebnispfad in der Blühfläche 1, aber es geht stetig voran.
Im Februar haben wir ein kleines Richtfest gefeiert für einen (kleinen) Pavillon am Pfad. Hier soll man sich bald gemütlich ausruhen und den Blick über das Blühfeld schweifen lassen können. Mit fachlichem Sachverstand eines ortsansässigen Meisterbetriebes wurde ein schönes Gebäude geplant und erstellt, welches durch eine Spende der Almut Iken Stiftung ermöglicht wurde. Danke nocheinmal dafür!
Auch gemütliche Sitzbänke stehen schon bereit und erklärende Schilder von Herrn Witt sind vor kurzem eingetroffen.
Wir freuen uns auf die Eröffnung des Erlebnispfades und halten Sie dazu natürlich gerne auf dem laufenden.
Herr Witt hat seinen Jahresbericht so für uns zusammengefasst:
"Es sind wirklich ein paar besondere Funde dabei gewesen und ich denke, Sie können wirklich stolz auf das bisher erreichte sein. Ich habe mich jedenfalls über die Ergebnisse gefreut. Die Artenvielfalt alleine ist schon eine Fachveröffentlichung wert und das Projekt sowieso."
Natürlich gibt es auch noch einiges zu verbessern, wir lernen ja noch ständig dazu. Ein kleines bisschen stolz sind wir aber doch schon... :-)
Gerne können Sie sich den kompletten Bericht als PDF hier herunterladen.(unten auf der Seite)
Die fachliche Betreuung macht unser Artenschutzprojekt so besonders und dadurch langfristig wertvoll für die Wildbienen. Gerade auf den vom Aussterben bedrohten Arten soll unser Fokus liegen, das utersheidet unser Projekt von vielen anderen Blühflächen für Insekten.
Die dauerhafte Betreuung und Beratung durch den ausgewiesenen Experten ist zeitaufwändig und dadurch nicht billig. Im vergangenen Jahr haben wir uns die Beratung gut 3.500,-€ kosten lassen.
Wir sehen darin aber die Basis für eine wirklich wirksame Hilfe für die Wildbienen, alleine kämen wir da doch nicht weit.
Nun hat uns Herr Witt seinen Bericht für das Jahr 2021 vorgelegt, mehr dazu im folgenden Beitrag.
Bei zwei Trauerfällen wurde statt Kranzspenden um die Unterstützung unseres Projektes gebeten. So wurde es möglich, dass wir zwei stattliche Großbäume an die Blühfläche 1 pflanzen konnten: einen Wildapfel ("Holzapfel", Malus sylvestris) und eine Wildkirsche ("Vogelkirsche", Prunus avium).
Die beiden wunderschönen Bäume sind etwa zehn Jahre alt und haben schon eine Höhe von etwa sieben Metern erreicht. Sie kommen von einer Baumschule aus Bad Zwischenahn und die Anlieferung und Pflanzung war schon recht anspruchsvoll.
Beide Bäume sollen im April / Mai blühen und sind mit ihrem Pollen- und Nektarangebot sehr wertvoll für eine Vielzahl von Insekten und mit ihren Früchten natürlich später auch für einige Vogelarten. Viele Jahre werden sie nun an der Fläche stehen und das Nahrungsangebot für die bedrohten Arten ergänzen. Es handelt sich hier gezielt um Wildformen und keine Züchtungen. Die Früchte sind für uns Menschen eher klein und unscheinbar. Aber für uns Menschen ist das ganze Projekt ja auch nicht gemacht!
In einer Gemeinschaftsaktion mit dem NABU Bremen und der SPD Oberneuland (die die Heckenaktion ins Leben gerufen hat) haben wir schon zum zweiten Mal unsere Blühflächen um viele wertvolle Blühsträucher ergänzt.
250m haben wir diesmal geschafft, in den Hecken wachsen 14 verschiedene heimische Arten. Felsenbirne, Hartriegel, Schlehe, Weißdorn, Pfaffenhütchen, Faulbaum, Schneeball und einige andere Sträucher sorgen nun für noch mehr Pollen und Nektar für die Insekten. Und spätestens über die Früchte werden sich dann auch ganz viele Vögel freuen.
Sie haben Platz im Garten und möchten auch etwas Gutes tun? Zweimal im Jahr kann man beim NABU Bremen sehr günstig heimische Pflanzen und Sträucher erwerben. Die Insekten freuen sich über jede neue heimische Blüte (mit den anderen können sie nämlich nichts anfangen!).
Wir legen die nächsten Blüh- und Nistflächen an. Im kommenden Frühjahr wird hier die Blühmischung ausgesät, jetzt haben wir schon große Sanddünen zum Nisten angelegt.
Für eine der Flächen wird die Bremische Volksbank die Patenschaft übernehmen. Aktuell wirbt man dort um neue Mitglieder und ist bereit, für jedes gewonnene Mitglied 10m² Blühfläche bei uns anzulegen. Wir rechnen mit einer Flächengröße von mindestens 5.000m². Das ist doch mal nachhaltiges Engagement in der Region!
So schön... ohne Worte.
Auch nach einigen Frostnächten im Oktober sind noch Blüten zu finden. Die Blühmischung für die Wildbienen ist so zusammengestellt, dass vom zeitigen Frühling bis zum späten Herbst ein Nektar- und Pollenangebot bereit steht.
Wir hatten schon mehrere Nächte mit Nachtfrost, trotzdem sieht man noch einige Blüten.
Die allermeisten Wildbienen sind nun verschwunden, ihre Nachkommen warten in den Niströhren auf den nächsten Frühling.
Ein Blick von oben auf einen Teil unserer Felder und einige Blühflächen. Rechts in der Mitte ist die Fläche 1 zu sehen, links die Fläche 3 und darüber (hinter den Bäumen) die Fläche 7. Die hellen Bereiche sind Sanddünen als Nistflächen.
Alle Flächen sind eingezäunt, da wir hier sehr viele Rehe haben. Auf den Flächen wachsen auch heimische Blühsträucher als Hecken. Ohne den Zaun hätten die Sträucher keine Chance gegen die Rehe.
Auch im Herbst sind noch viele Wildbienen unterwegs, allerdings andere Arten als im Frühjahr oder Sommer. Die einzelne Wildbiene wird oft nur wenige Wochen alt. Gleich nach dem Schlupf kommt es zur Paarung und sofort danach beginnt der Nestbau für die nächste Generation.
An Urlaub oder auch nur ein freies Wochenende ist da nicht zu denken...
Erst im September / Oktober wenn es kälter wird geht das Wildbienenjahr zu Ende.
Auf dem Bild sind noch viele Pflanzen in der Blüte, man sieht eine Sanddüne und Totholz. Verschiedene Arten nisten nicht im Boden, sie bevorzugen vorhandene Bohrgänge von Holzwürmern im Totholt.
Ein Tipp für den Garten: sowohl Sandflächen als auch Holz (mind. 20cm dick, trocken und mit Wurm- oder Bohrlöchern) sollten möglichst sonnig platziert sein und bewuchsfrei bleiben, dann werden sie gerne angenommen.
Von weiter weg sieht man es gar nicht, erst wenn man nah heran tritt. Hier haben hunderte von Wildbienen Bohrlöcher in den Sanddünen angelegt. Etwa drei viertel der Wildbienenarten nisten im Boden. Sind die Bohrgänge tief genug, sammeln die Insekten Pollen als Nahrungsvorrat darin und legen ein Ei darauf. Daraus schlüpft dann im nächsten Jahr eine neue Wildbiene.
Das Erstellen und Erhalten dieser Nistflächen macht unser Wildbienenprojekt sehr aufwändig und damit ziemlich einzigartig. Genau diese Maßnahmen machen die Aktion aber erst wirklich wertvoll und nachhaltig. Denn nur wenn die Wildbienen optimal nisten und überwintern können schließt sich der Kreis und die bedrohten Arten können sich wieder vermehren.
Bei seinem letzten Kontrollbesuch war Herr Witt begeistert über die Vielzahl an Bohrgängen. Hier sollten schon in nächsten Jahr einige Wildbienen mehr die Blühflächen bevölkern!
Die Sanddünen, in denen die Wildbienen nisten, sollen möglichst unbewachsen sein. Gefühlt scheinen die Wildkräuter hier aber besonders gut wachsen zu wollen...
Sobald die Erntehelfer/innen ein paar Stunden Zeit haben gehen sie also in die Flächen und rupfen in mühsamer Handarbeit die Brutflächen frei. Dabei blieb ihnen auch ein gehöriger Schreck nicht erspart. Nach gemeinsamen Übersetzungen und dem Vergleichen von Bildern im Internet waren wir uns einig: sie hätten schon einmal fast eine Ringelnatter in der Hand gehabt!
Herr Witt, der Wildbienenexperte aus Edewecht der unser Blühprojekt betreut, kann viele interessante und spannende Geschichten über die bedrohten Insekten erzählen. Er ist in Fachkreisen ein gefragter Redner und würde auch gerne bei uns mal einen leicht verständlichen Vortrag über die kleinen Brummer halten - wenn denn Interesse daran besteht.
Die Veranstaltung ist natürlich abhängig von der aktuellen Coronasituation und wäre auch nicht kostenlos durchführbar. Es wäre aber mit Sicherheit ein interessanter und kurzweiliger Abend, das haben wir selbst schon einmal erlebt.
Wenn Sie möchten planen wir gerne mal weiter. Dazu würden wir uns über Ihre Meinung freuen an: Moin@Hof-Kaemena.de
Wir zeigen Ihnen was wir tun.
Update 29.07.2021: Die Führung ist ausgebucht. Schreiben Sie uns gerne wenn Sie Interesse an einer Führung haben, dann melden wir uns, sobald wir die nächste planen.
Am Sonntag, den 8. August um 15.30 Uhr planen wir eine erste Führung in der Blühfläche 1. Gerne möchten wir Ihnen zeigen was wir für die bedrohten Wildbienen tun und wie kompliziert das zum Teil ist. Viele einfache Maßnahmen kann man aber auch zuhause im Garten oder sogar auf dem Balkon umsetzen. Darüber möchten wir mit Ihnen reden und würden uns über Ihren Besuch freuen.
Die Führung ist kostenlos und dauert etwa1,5 bis 2 Stunden, bei vielen Fragen auch gerne länger. Damit alle etwas sehen und hören können ist die Teilnehmerzahl auf 20 Personen begrenzt. Melden Sie sich gerne, wenn Sie dabei sein möchten: Moin@Hof-Kaemena.de
Vielen Dank an Frank Thomas Koch für das schöne Bild!
Endlich wird es nach der Erntezeit wieder etwas ruhiger auf dem Hof und wir können uns um andere Arbeiten kümmern. Hier sieht man die Blühfläche 1 und daran unten anschließend das Erdbeerselbstpflückfeld mit dem Spielplatz. In der Blühfläche legen wir einen "Wildbienen-Erlebnispfad" an. Hier können Sie sich bald direkt in der Fläche ansehen, was wir tun, um den Insekten zu helfen. Gemütliche Sitzbänke warten schon auf den Aufbau, erklärende Schilder sind bei Herrn Witt in Arbeit und sogar ein kleiner Pavillon wird von einem ortsansässigen Zimmermann geplant.
Die helle Fläche direkt am Pfad ist das Staudenbeet, rechts sieht man den Beginn einer großen Sanddüne als Nistfläche. Die Nistflächen sollen möglichst nicht bewachsen, dort verbringen die Erntehelfer gerade viele Stunden mit "Unkraut" rupfen.
Wildbienen sind enorm wichtig für die Bestäubung der Pflanzen. Hier sorgt eine Sandbiene (Andrena Cineraria) unbewusst dafür, dass wir drei Wochen später eine schöne Erdbeere ernten können.
Auffällig ist hier der gesammelte gelbe Pollen am Hinterbein.
Hier haben wir eine Schmalbiene (Lasioglossum) beim Pollensammeln. Beobachten kann man die Insekten gut, fotografieren ist deutlich schwieriger. Sie sind fast immer in Eile und fliegen von einer Blüte zur nächsten. Bis man da mal eine "scharf" hat ist sie meist schon wieder weg und auf dem Bild dann eine leere Blüte...
Mehrmals im Jahr besucht uns Herr Witt, der Wildbienenexperte aus Edewecht. Mit einem großen Kescher fängt er einzelne Wildbienen und bestimmt deren genaue Art. Zum Teil geht das nur zuhause am Mikroskop, so fein sind die Unterschiede.
Manchmal unterscheidet man Männchen und Weibchen einer Art zum Beispiel an der Anzahl der Glieder der Fühler. Die einen haben 12, die anderen 13 Glieder oder so ähnlich, da muss ich nochmal nachfragen...
Und erst dann erkennt man oft, ob es sich um eine vom Aussterben bedrohte Art handelt oder (noch) nicht.
Zweimal war Herr Witt in diesem Jahr schon da zur Bestandsaufnahme, ein bis zweimal wird er wohl noch durch die Flächen streifen und suchen. Je nach Jahreszeit sind nämlich unterschiedliche Arten aktiv und nach wenigen Wochen schon wieder verschwunden.
Auch andere Tierarten fühlen sich in den ungestörten Blühflächen ganz offensichtlich wohl...
Auch wenn sie sicher weniger Wert auf das delikate Pollenangebot legen!
"Wo ist denn nun die Blühfläche, hier wächst ja nur Unkraut!... -
so fragte mich eine Spaziergängerin, die mal nach ihrer Patenschaft gucken wollte. Sie stand vor der Blühfläche, hatte aber offensichtlich etwas anderes erwartet.
In der Blühmischung für die bedrohten Insekten befinden sich viele Wildkräuter, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten blühen. Viele unterschiedliche Wildbienenarten sind nur wenige Wochen im Jahr aktiv und benötigen genau dann genau diesen Blütenpollen. Beide, sowohl die Kräuter, als auch die Insekten, sind aber oft eher unscheinbar und beeindrucken erst aus der Nähe betrachtet und wenn man über Ihre Lebensweise erfährt.
Es gibt insektenfreundliche Blühmischungen, in denen finden sich schöne Sonnenblumen, leuchtend blühender Senf und viele andere toll blühende Pflanzen. Da sieht man kaum noch grün, alles blüht in bunten Farben. Diese Mischungen sind gut, davon haben wir auch Flächen angelegt. Sie helfen vor allem den Honigbienen und kosten nur ein Zehntel von dem, was wir für die Blühprojektmischung bezahlen.
Die vom Aussterben bedrohten Wildbienenarten können mit diesen Pflanzen aber kaum etwas anfangen. Sie benötigen den Pollen von ganz speziellen "Unkräutern", die in der Natur leider immer weniger werden.
Weil sie so selten geworden sind werden auch die darauf spezialisierten Insekten immer weniger. Die in unserer Wildbienen-Blühmischung enthaltenen Kräutersamen werden zum Teil von Hand geerntet, das macht die Sache so teuer.
Aus den Augen der Wildbienen betrachtet sind die Flächen ein optimales Nahrungs- und Nitsplatzangebot. Und nur das wollen wir ja auch erreichen!
Momentaufnahme im Staudenbeet: eine mir noch unbekannte Wildbienenart auf der Färberkamille.
Die Bedingungen zum Anwachsen der neuen Blühflächen im Frühjahr waren wieder schwierig. Nach dem Keimen vieler Saatkörner hat der Nachtfrost nochmal kräftig zugeschlagen und zeitweise war es auch wieder arg trocken im März / April.
Trotzdem haben sich die Flächen gut entwickelt, wir freuen uns über ein "wildes Durcheinanderblühen" - ganz viele Insekten offensichtlich auch!
Hier finden Sie eine Galerie mit weiteren schönen Bildern aus den Blühflächen.
Nun haben wir das gewünschte Saatgut der Firma Saaten-Zeller (zertifiziertes Regiosaatgut mit ca. 30 zum Teil seltenen Blühkräutern) bekommen. Um die vorhandene Bodenfeuchtigkeit auszunutzen haben wir das Saatgut schon Ende März ausgesät, damit wir bei einem weiteren trockenen Frühjahr nicht wieder so einen schlechten Aufgang der Saat haben.
Mittlerweile haben wir nun schon die achte Blühfläche angelegt, Blühfläche Nr. sieben ist schon fast komplett an Paten vergeben. Die Anlage der Flächen erfolgt überall gleich: auf dem größten Teil der Fläche wird die hochwertige (und unglaublich teure!) Blühmischung ausgesät. Wenn sich die Pflanzen gut entwickeln und nicht von zu vielen Konkurrenzkräutern unterdrückt werden bleibt diese Blühfläche über mehrere Jahre bestehen. Natürlich wird hier weder gedüngt, noch mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Aufkommendes Konkurrenzkraut wird nach Möglichkeit maschinell oder von Hand unterdrückt. Leider ist hier durch unseren extensiven Erdbeeranbau eine Menge an Unkrautsamen im Boden vorhanden, da wir auch in den Erdbeeren kaum Pflanzenschutzmittel einsetzen.
Auf allen Flächen wachsen auch ausgesuchte Blühsträucher und -stauden, siehe Beiträge weiter unten.
Ganz wichtig ist aber auch, dass jede Blühfläche ein gemischtes Angebot von Nistmöglichkeiten erhält. Es gibt nämlich Wildbienenarten, die einen Aktionsradius von nur wenigen hundert Metern haben.
Die Ansprüche sind hier zum Teil sehr speziell, wie uns der Biologe Herr Witt beigebracht hat. Die meisten Wildbienen legen ihre Eier in den Boden. Sie suchen sich zum Teil Schrägen, Steilwände oder flache Bereiche, um dort Röhren zu bohren, in die die Eier und ein Pollenvorrat als Nahrung für den Nachwuchs abgelegt werden.
Andere Arten legen die Eier in Käferbohrgänge in Totholz ab. Daher liegen auf jeder Fläche auch Baumstämme und -wurzeln an möglichst sonniger und trockener Stelle. Im Garten tut es auch ein Stück Balken oder Stammholz: bohren Sie hier Löcher mit verschiedenen Durchmessern zwischen 3 und 8mm, möglichst tief und ohne Fransen an den Bohrlöchern. Trocken und sonnig aufgestellt werden sich schnell dankbare Bewohner finden - wenn die denn auch in der Nachbarschaft satt werden... ;-)
Damit haben wir zum Start des Projektes vor einem Jahr nicht gerechnet: wir haben jetzt schon 500 Blühpaten, die eine Gesamtfläche von 16.000m² für die Wildbienen ermöglichen. Wir freuen uns riesig über so viel Unterstützung.
Fast noch mehr freuen wir uns auch darüber, dass die meisten Paten, die zu Anfang für ein Jahr eine Patenschaft übernommen hatten, diese nun verlängern und so eine dauerhafte Fortsetzung des Schutzprojektes ermöglichen. Durch die dauerhafte fachliche Betreuung des Projektes durch den Wildbienenexperten Rolf Witt aus Edewecht ist sichergestellt, dass wir auch wirklich das richtige tun, um den bedrohten Arten nachhaltig zu helfen.
Vielen herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
Im März war es ein paar Tage ungewöhnlich warm und sonnig. Da hat es nicht lange gedauert, bis die ersten frühen Arten von Wildbienen geschlüpft sind. Über das Jahr verteilt gibt es frühe Arten, welche die im Sommer aktiv sind und späte Wildbienen, die man nur im Spätsommer findet. Passend dazu blühen dann auch die entsprechenden Blühpflanzen, die wir ausgesät und angepflanzt haben.
Hier habe ich eine mir noch unbekannte Art gefunden, die emsig damit beschäftigt war, in den Sanddünen neue Nistgänge zu graben. Man sagt, dass mit Beginn der Weidenblüte auch die ersten frühen Wildbienenarten schlüpfen und sich dann überwiegend von diesen Frühblühern ernähren. Die meisten Wildbienenarten werden erst im Sommer erscheinen.
Sehr wichtig, auch zuhause im Garten, ist, dass sonnige, offene Sandflächen nicht bewachsen. Dann werden sie gerne und schnell von vielen Arten zur Anlage der Brutröhren genutzt. Etwa drei viertel aller Wildbienenarten nistet im Boden! Diese Flächen dürfen nicht mehr bearbeitet werden, sonst würde man die Brutröhren zerstören. Im nächsten Jahr schlüpfen hieraus dann die neuen Wildbienen. Und fangen gleich wieder an, Gänge zu graben...
Im November haben wir als Ergänzung des Blühangebotes viele verschiedene Blühstauden gepflanzt: von der Biogärtnerei Herb´s aus Dötlingen haben wir 17 verschiedene Staudenarten bekommen. Vom frühen bis zum sehr späten Blühbereich ist hier alles dabei und auch viele Falter und andere Insekten werden sich über Pollen und Nektar freuen.
Die kleinen Jungpflanzen sollten sich im Frühjahr recht schnell entwickeln und schon bald blühen hier:
Schafgarbe, Oregano, Federnelke, Seifenkraut, Gänseblümchen, Glockenblume, Johanniskraut, Frühlings-Margerite, Herzgespann, Habichtskraut, duftende Nachtkerze, Färberkamille, Wiesensalbei, Wild-Skabiose, hohe Fetthenne, Gewürz-Fenchel und Sonnenhut.
Es gibt noch viele sinnvolle Arten mehr, die waren nur schon ausverkauft. Mal sehen, was uns bei der nächsten Pflanzaktion so blüht...!
Nachdem die im Mai angelegten Blühflächen schon sehr bald an viele Blühpaten vergeben waren haben wir gleich die Erweiterung des Projektes geplant. Nach der Getreideernte im Herbst wollten wir auf frei werdenden Ackerflächen neue Blüh- und Nistflächen anlegen.
Alle Vorbereitungen dazu sind fertig, nun ist aber leider das sehr speziell auf unsere Bedürfnisse abgestimmte Saatgut nicht mehr lieferbar. Nach Rücksprache mit dem uns beratenden Biologen haben wir uns entschieden, nicht auf eine andere Saatgutmischung umzusteigen. Diese wäre in der Zusammensetzung mit den vielen verschiedenen Blühkräutern nicht so optimal für die hier bei uns vorkommenden Wildbienenarten passend.
Da lohnt es sich, lieber zu warten. Im Frühjahr ist uns nun eine Lieferung zugesagt. Wir gedulden uns also etwas und werden dann je nach Wetter- und Bodenverhältnissen voraussichtlich im April 2021 die nächsten Blühflächen anlegen. Gerne vergeben wir dafür jetzt schon die Patenschaften. Je mehr Paten mitmachen, um so größer wird das ganze Projekt!
Und noch eine Kandidatin von der Vorwarnliste der Roten Liste Bienen Niedersachsen: auch die Hosenbiene ist gefährdet. Mit den auffällig langen Haaren an ihren Beinen sammelt sie die Pollen beim Blütenbesuch.
Diese zweihöckrige Mauerbiene habe ich in einer Blühfläche gefunden. Sie steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste Bienen Niedersachsen. Sie gehört also zu den gefährdeten Arten, um die wir uns besonders kümmern wollen.
Eine mit Pollen beladene Schmalbiene im Anflug auf die nächste Blüte.
Jede Blühfläche hat nun eine große Sanddüne mit unterschiedlichen Bodenstrukturen bekommen. Mit dem Spargelpflug haben wir Dämme angelegt und so verschiedene Schrägen und Steilkanten geschaffen. Schon nach kurzer Zeit fingen unterschiedliche Wildbienenarten an, die Flächen zu besiedeln und ihre Brutröhren anzulegen. Wichtig für einen langfristigen Erfolg ist nun, dass diese Dünen möglichst lange erhalten bleiben. Dazu müssen wir regelmäßig aufkeimendes Unkraut von Hand entfernen, da dieses sonst den Sand beschatten würde, das mögen die Wildbienen nicht.
Als wir im Winter an die Planung unseres Blühprojektes gingen haben wir gedacht: wenn wir im ersten Jahr 100 Paten für die Blühflächen zusammen bekommen ist das gut und unser erstes Ziel erreicht. Jetzt im Juni haben sich schon über 300 Paten angemeldet und es werden immer mehr!
Für alle angelegten Blühflächen haben wir nun Paten gefunden und können aktuell keine weiteren Flächen vergeben. Auf Ackerflächen, wo im Moment noch Getreide heranreift möchten wir aber im nächsten Frühjahr weitere Blühflächen anlegen und unser erfolgreiches Projekt erweitern. Gerne kann man sich dort schon "seine" zukünftige Blühfläche sichern.
Bei einem Feldbesuch hat der Wildbienenexperte Rolf Witt die Entwicklung der Blühflächen und die Anlage der Nistmöglichkeiten beurteilt. Mit einem Kescher wurden verschiedene Wildbienen gefangen, um sie genauer zu bestimmen. So können wir noch gezielter auf die vorhandenen Arten eingehen und in der Zukunft Blühmischungen entsprechend anpassen. Für die weitere Gestaltung der Flächen habe ich viele Anregungen bekommen und werde diese gerne umsetzen.
Wir erleben einen weiteren Dürresommer: es ist heiß und trocken, wenn mal Regenwolken am Himmel auftauchen ziehen sie leider an uns vorbei. Vor allem unsere Erdbeerfelder leiden, immer wieder müssen wir die durstenden Pflanzen beregnen. Wann immer es geht versuchen wir, die Blühflächen mit zu beregnen. Nicht immer ist das möglich, manche liegen zu weit weg von den Wasserleitungen. In der Folge keimt die Saat unterschiedlich gut, an manchen Stellen setzen sich auch unerwünschte Unkräuter durch, deren Samen sich im Boden befinden. Da diese meist schneller wachsen als die Kräuter der Blühmischung können wir sie recht gut mit dem Mulcher stutzen und zurückdrängen. Im Herbst werden wir den Aufwuchs beurteilen und entscheiden, ob an manchen Stellen im nächsten Jahr noch einmal neu gesät werden muss.
Endlich hat es etwas geregnet! Darauf haben wir gewartet, denn bisher waren die Flächen staubig und trocken - zu trocken für die Saatkörner der Blühmischung. Nun haben wir mit der Drillmaschine das wertvolle Saatgut auf den zukünftigen Blühflächen verteilt.
Drei Viertel der Wildbienen nisten im Boden. Sie bohren sich Gänge in den Sand und füllen diese mit Pollen als Nahrungsvorrat. Hierauf legen Sie Eier, aus denen im nächsten Frühjahr der Nachwuchs schlüpft. Er ernährt sich von den Pollen und wächst zur neuen Wildbiene heran.
Zur Anlage dieser Brutröhren bevorzugen die verschiedenen Arten ganz unterschiedliche Bodenstrukturen. Gern genommen sind trockene, sonnig gelegene Bereiche, die möglichst wenig bewachsen sind. Einige Wildbienenarten bauen lieber in steilen Wänden, andere mögen lieber schräge Flächen oder haben es gern flach und eben. Wichtig ist, dass die Insekten in ihrem Umfeld sowohl die richtigen Blühpflanzen finden, als auch geeignete Bodenstrukturen, die über Winter nicht durch Bearbeitung zerstört werden.
Mit dem Trecker habe ich ordentlich "rumgewühlt" und lukrative Wohngebiete für die individuellen Ansprüche der zukünftigen "Mieter" angelegt.
Nach monatelanger Vorarbeit - mehr im Büro mit Telefon und PC, als auf dem Feld mit dem Trecker - starten wir unser Blühprojekt.
Bei Facebook fragen wir unsere "Fans": Was soll hier wachsen? Wie bisher ein Getreidefeld oder eine Blühfläche zum Schutz der bedrohten Wildbienen? Wir sind begeistert von der Resonanz in den "sozialen Medien" und schon nach kurzer Zeit landen die ersten Patenschaftsanmeldungen bei uns im elektronischen Postfach.
Wie so oft liegt die Tücke aber im Detail: um den Anmeldevorgang rechtskonform zu gestalten wird der Ablauf recht kompliziert und gerät für manchen potenziellen Blühpaten zum elektronischen Hürdenlauf. Nicht jeder kommt ans Ziel...
Die Anmeldung soll natürlich schnell und einfach gehen, daher wird das Problem zügig angepackt und der Ablauf vereinfacht. Wir danken Ihnen für Ihre Geduld und hoffen, dass es bald besser klappt!
Der Biologe und anerkannte Wildbienenexperte Rolf Witt aus Edewecht hat uns besucht und ein konkretes Konzept für unsere geplanten Blühflächen entwickelt. Er wird uns und unser Blühprojekt begleiten und dafür sorgen, dass wir tatsächlich denen helfen, die so dringend Hilfe benötigen: den bedrohten Wildbienen. Fast noch wichtiger als die richtigen Blühpflanzen ist ihm die Schaffung geeigneter Brut- und Überwinterungsmöglichkeiten. Wir haben viel über die speziellen Anforderungen der Insekten an ihre Umwelt gelernt und wollen nun die richtigen Maßnahmen umsetzen.